Wer viel reist, hat ein großes Problem. Wieviel Trinkgeld gibt man? In manchen Ländern besser gar keins. Selbst das Angebot wird für eine Beleidigung gehalten. In Deutschland ist ein moderates Trinkgeld üblich, aber nicht mehr das Aufrunden auf die volle DM-Summe. Am schlimmsten ist es in den USA. Wer mit einem kleinen Geldbeutel reist, sollte besser in der Frittenranch essen. Anderswo kommen auf den angegebenen Preis auf der Speisekarte irgendwelche taxes drauf. Dann muss der Kunde noch mindestens 20% drauflegen. Heißt zwar tip wie Trinkgeld, ist aber keineswegs freiwillig.
Wir feiern Oktoberfest. Nicht in München, sondern auf einer der Florida Keys, die sich wie eine Perle Richtung Karibik aufreihen. Die Stimmung ist ebenso großartig wie die tropische Nacht. Am Ende ist meine Stimmung etwas bedrückt. Denn die Kasse nimmt meine Kreditkarte nicht an.
Kein Problem. Ich zähle meine Scheinchen zusammen. Und es reicht. Nur nicht ganz für das Trinkgeld. Es sind nur noch fünf Dollarscheine übrig. Den Kellner packt die Wut und pfeffert die Scheine auf den Boden. Er will sie nicht haben. So billig lässt er sich nicht abspeisen.
Nicht das erste Mal, dass mir in den USA jemand mein Geld wütend vor die Füße wirft …
Wer viel reist, hat ein großes Problem. Wieviel Trinkgeld gibt man? Ich entscheide mich für großzügig – und gebe ein ganzes Euro! Wow – da wird eine Bedienung aber in die Luft gehen?
Die Szene spielt sich auf einer Insel vor Madagaskar ab. Das ist ein Land, in dem das mittlere Jahreseinkommen bei ca. 300 $ liegt. Ein Kellner verdient dann noch weniger. So ähnlich sind die Preise in dem Restaurant. Zu meinem bestellten lobster, Languste auf Deutsch, serviert man eineinhalb Languste. So viel, dass ich die Menge kaum schaffe. Mit zwei Bier zusammen muss ich 8 Euro zahlen.
Daher meine Großzügigkeit mit dem ein Euro Trinkgeld. Die Bedienung nimmt das Geld etwas vorsichtig an und verschwindet damit in der Küche. Nach einer Weile kommt sie zurück und gibt mir das Geld zurück. Sie meint, ich müsste mich vertan haben mit dem Trinkgeld.
Ich bin baff. Bis heute …