Segler und Segler – Was macht den Unterschied?

Costa Brava! In einem wilden Dorf von Club Mediterranee segeln wir Regatta zu einer Tonne, die einige Meilen vor der Küste schwimmt. Mein Vorschoter ist einer der Segellehrer. Der Segelobmann des Dorfes segelt auch mit.

Ich erwische eine mächtige Böe und segle alles in Grund und Boden. Als wir die Tonne umrunden, merken wir, dass die anderen umgedreht haben müssen.

Im Hafen erzählt mir der Segelobmann, dass ich nicht mehr segeln darf. Ich hätte seinen Befehl ignoriert umzudrehen, ergangen weil ein Sturm in Anmarsch war. Es war aber kein Sturm sichtbar. Zudem hätten wir ihn nicht hören können, weil wir fast eine Meile voraus waren. Der Sturm kommt übrigens auch am nächsten Tag nicht. Es sind Schäfchenwolken am Himmel.

Meinen Einwand, dass mein Vorschoter einer seiner Leute ist und ebenso wenig gehört hat wie ich, lässt der Mann nicht gelten. Ich werde beim Geschäftsführer des Dorfes vorstellig. Der macht eine lässige Handbewegung i.S. Lass doch den Arsch

Ich darf weiterhin segeln. Aber als eines Tages wirklich ein Sturm uns unerwartet kalt erwischt, rettet mich keiner. Ich muss zusehen, wie ich mit meinem unerfahrenen neuen Vorschoter in den Hafen komme. Die anderen werden abgeschleppt.

Eine wunderbare Lagune auf einer Malediveninsel. Es segeln sieben Crews auf Katamaranen und ich allein, weil mir mein Mitsegler ausgefallen ist.

Macht nix. Das Wetter ist wunderbar. Außerdem habe ich nichts zu verlieren. Vier der Crews bestehen aus erfahrenen Regattaseglern, eine davon hat sogar mal eine Deutsche Meisterschaft gewonnen. Dass da ein Amateur als Letzter ankommt? Egal, es ist Sport.

Die Fahrt verläuft unerwartet. Ich komme als Zweiter an der Wendeboje an. Vor mir segeln nur die beiden, die die DM gewonnen hatten. Auf dem halben Weg zum Ziel geschieht auch noch ein Wunder. Alle hängen in der Flaute, mich hingegen treibt ein einsamer Windstrahl düsend nach vorn. Die beiden Profis gucken nur staunend zu, wie ich an ihnen vorbei ziehe.

Zurück an der Bar wird gefeiert. Einer meiner Kontrahenten bringt mir mein Bier. Kein Wort darüber, dass ich Schwein hoch drei gehabt habe.

Sport eben ...

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