Was bedeutet einem das Leben des anderen?

Andere Zeiten, andere Jobs. Als Student fahre ich in Berlin Bier für eine Traditionsbrauerei aus, die die nostalgischen Zeiten wieder aufleben lässt. Wir fahren die Fässer mit einer Pferdekutsche zu den Kneipen. Sieht echt gut aus. Manchmal steht man sogar mit in der Zeitung, neben den Pferden. Das lockt leider auch zwielichtige Geister an.

Da wir als Studenten die Arbeit nicht erfunden haben, rationalisieren wir die Sache. Die von uns gefundene Methode würde der Arbeitsschutz garantiert nie zulassen. Statt die Fässer in den Keller zu tragen, bauen wir eine Rutsche und lassen das Fass einfach hinuntergleiten. Man muss nur zusehen, dass es unten rechtzeitig aufgefangen wird.

Eines Tages, als die Arbeit fast erledigt ist, halten wir inne und machen Pause. Ich lehne mich an die Rutsche mit dem Rücken zum Kellerfenster. Auf einmal hechtet mein Gegenüber auf mich zu und stürzt mich zu Boden. Beim Hinfallen sehe ich oben am Fenster das hässliche Grinsen des Kerls, der das Fass mit voller Absicht hat fallen lassen. Es sollte mich in den Rücken treffen.

Eine Weide in weiter Landschaft. Richtig malerisch mit einem Zaun drumherum und einer Kuh, die etwa in der Mitte liegt und gemütlich kaut. Ein ländliches Stillleben!

Wir sind zu dritt auf dem Fahrrad unterwegs. Wir lehnen uns an den Zaun und machen eine Kurze Pause. Da entdeckt einer von uns eine bessere Straße auf der anderen Seite der Weide. Da wir einfach zu faul sind, die Weide zu umrunden, beschließen wir, die Fahrräder über den Zaun zu heben und über die Weide zu schieben.

Als der erste die Kuh passiert, steht das Tier plötzlich auf und rennt auf ihn zu. Kurz bevor er diesen erreicht, wird es von dem Strick abgebremst, der an dem Pfahl befestigt ist, den wir übersehen hatten. Wir hatten auch übersehen, dass es keine Kuh ist, sondern ein Stier.

Das Vieh rennt im Kreis und der Strick erwischt mein Fahrrad. Ich liege auf dem Boden und warte sekündlich, von dem Stier aufgespießt zu werden. Da marschiert unser dritter Freund lässig auf das Tier zu. Wie durch ein Wunder stoppt das Tier, und ich bin gerettet.

Mein Freund wusste, dass die wilden Stiere in der Arena oder beim Rodeo nur künstlich aufgestachelt werden. Unser Stier war nur aufgeschreckt worden.

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